Zeit ist Geld: am Weg zur ISO 27001 Ihre wichtigste Ressource schonen
- Klaus Thurnhofer
- 3. Sept.
- 2 Min. Lesezeit
Ihr Terminkalender ist schon jetzt voll. Und jetzt soll die ISO 27001-Zertifizierung erreicht werden. Die Befürchtung: eine Norm einzuführen frisst Ihre Zeit, die eigentlich für das Kerngeschäft gedacht ist.
Zeit ist einer der wichtigsten Ressourcen des Top-Managements und gleichzeitig eine der häufigsten Sorgen, wenn es um die Implementierung von ISO 27001 geht. Viele CEOs befürchten, dass sie durch operative Detailfragen von strategischen Themen abgehalten werden. “Wie damit umgehen?”, damit will ich mich hier beschäftigen.
Rolle des Managements klar definieren
Im klaren Verständnis von Rollen und Verantwortungen liegt der erste Schlüssel: nicht jede Entscheidung soll persönlich von der Geschäftsleitung getroffen werden.
Im Rahmen von ISO 27001 sollten eindeutige Zuständigkeiten für Detailfragen definiert werden. Das Top-Management wird bei wesentlichen Entscheidungen hinzugezogen.
Delegieren
Ein Informationssicherheitsbeauftragter (ISB) oder ein Team übernimmt das Tagesgeschäft der ISO 27001-Anforderungen. Die Geschäftsleitung kümmert sich um die Zielsetzung, genehmigt Budgets und gibt Leitlinien vor. Durch regelmäßige, kurze Reportings bleibt das Management stets auf dem aktuellen Stand, ohne sich mit jedem Detail auseinandersetzen zu müssen.
Bewusstsein statt Mikromanagement
Die ISO 27001 verlangt vom Top-Management zwar Engagement, aber das heißt nicht, dass es in jedes einzelne Sicherheitsdokument einsteigen muss. Viel wichtiger ist das Bewusstsein für die Risiken und die Auswirkungen auf das Geschäft. So können CEOs gezielt Prioritäten setzen und sicherstellen, dass Informationssicherheit auf strategischer Ebene verankert ist.
Risiko- und Chancenbewertung
Risiken und Chancen zu kennen ist - unabhängig von jeder Norm - eine Kernkompetenz der Geschäftsführung.
Ein entscheidender Teil der Bewusstseinsarbeit ist die laufende Bewertung von Risiken und Chancen. Auch die Norm fordert, dass wesentliche Risiken erkannt, bewertet und behandelt werden. Das Management sollte sich hier auf die größeren Zusammenhänge fokussieren und strategische Entscheidungen treffen, wie beispielsweise Budgets zu reservieren oder die Festlegung der Unternehmensvision in Sachen Cybersecurity.
Effektive Kommunikation nach innen und außen
Gute Kommunikation ist das Herzstück jeder erfolgreichen ISO-27001-Implementierung. Wenn das Management den Mitarbeitern gegenüber klar die Bedeutung eines Sicherheitskonzepts vermittelt, wird das gesamte Unternehmen ein stärkeres Bewusstsein entwickeln. Gleichzeitig entsteht auch bei Kunden und Geschäftspartnern Vertrauen – ein wettbewerbsfähiger Vorteil.
Kurze, zielgerichtete Meetings
Um die Belastung der Geschäftsleitung gering zu halten, ist eine effiziente Meeting-Struktur ratsam. Kurze, regelmäßige Austauschrunden mit den Verantwortlichen für Informationssicherheit reichen oft aus, um dringende Themen abzustimmen. Auf diese Weise bleibt das Management in der Rolle des Weichenstellers, ohne tief in den operativen Details zu stecken.
Fazit
Wer gut steuert, kann seine Pflichten in der ISO 27001 erfüllen, ohne dabei in zu viel Kleinarbeit zu versinken. CEOs können sich so weiterhin auf die übergeordneten Herausforderungen konzentrieren, während ein Team die Detailarbeit übernimmt.



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